Isen/Pemmering 30. November 2017 – Bei der gestrigen Bürgerversammlung in Pemmering konnte der Isener Bürgermeister Siegfried Fischer auf viele Zuschauer im fast vollen Saal blicken. Sogar Landrat Martin Bayerstorfer hatte angekündigt, dass er zu einem späteren Zeitpunkt noch kommen wird. Schwerpunkt bei der Bürgerversammlung beim Gasthaus Pointner in Pemmering war der Rückblick auf das Jahr 2017, das bestehende Haushaltsjahr und die Investitionen, die gerade vor der Tür stehen.
Besonders freute es Bürgermeister Fischer, dass die Schule endlich komplett schuldenfrei ist – aber er stellte auch fest, dass zu einem lachenden oftmals auch ein weinendes Auge gehört. Es stehen besonders große Investitionen in einen Erweiterungsbau und eine Aufstockung der Schule an – die Kosten sollen etwa 17,8 Millionen Euro betragen. Davon wird Isen rund 10 Millionen selbst tragen. Diese neue Schulden werden zwar wie bei langlebigen Bauten auf rund 30 Jahre finanziert, aber es sind halt doch eben neue Schulden. Bereits seit dem Jahr 2000 wird die Schule Isen als zu klein bemängelt. Rund 3000 qm Platz sind vorhanden – aktuell gefordert von den Vorgaben sind aber rund 4700 qm.
Mit dem Anbau, der auf der Nordseite (Schlittenberg-Seite) kommen wird und einer Aufstockung auf drei Etagen oberhalb des Hausmeisterverkaufes wird zum einen die Schule auf den neuesten Stand gebracht und für künftige Zuzüge stark gemacht.
Bei den Zuzügen drücken immer mehr Einwohner nach Isen. Spätestens ab Herbst 2019, wenn die A94 fertig ist, werden nochmals viele Neu-Bürger für Isen erwartet. Aktuell (7.7.2017) ist der Einwohnerstand bei 5.891 Einwohnern, mit Zweitwohnsitz gemeldeten Personen aber sogar bei 6.170 Einwohnern. Nur beim Zweitwohnsitz ist es nicht immer eindeutig, ob sich einfach Personen nicht abgemeldet haben und eben nicht mehr in Isen wohnen oder eben auch nicht.
Als weitere große Investitionen sind vor allem der Breitband-Ausbau, die Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen und Materialien (wie dieses Jahr für Schnaupping), die Erweiterung des Kinderhauses, der neue Trinkwasserbehälter in Isen (bei dem die Isener nach der Fertigstellung ca. 2000-2500 Euro in ca. 2019 einmalig pro Haushalt zuzahlen müssen) und Straßenbauprojekte im Haushalt.
(In unserer Bildergalerie weiter unten gibt es jeweils noch weitere Zahlen für die Statistikfreunde.)
Landrat Martin Bayerstorfer erfreute die Anwesenden mit der Ankündigung der Senkung der Müllgebühren um etwa 6,1 Prozent ab dem 1.1.2018. Grund dafür sind vor allem wir Bürger, die fleißig den Müll trennen und Wertstoffe nicht zum Restmüll geben, sondern in die passenden Wertstofftonnen. Mit diesen Einnahmen wie z.B. durch Altpapier, Kupfer und andere wertvolle Materialien können die Gebühren niedriger gehalten werden. Dies ist auch ein großer Vorteil gegenüber einer Privatisierung von Abfallentsorgung – oder wie immer wieder Bestrebungen herrschen, von der Trinkwasser-Versorgung. Die Gemeinden arbeiten umlageorientiert – (die Kosten die anfallen, werden auf alle Bürger umgelegt), die privaten Unternehmen arbeiten im Gegensatz dazu gewinnorientiert, was oftmals zu hohen Gebühren und Erhaltung auf niedrigstem Niveau führen, wie sich in viele Städten Europas schon gezeigt hat.
Sigi Fischer meinte hier deutlich, dass es auf keinen Fall zu solchen Privatisierungs-Maßnahmen kommen dürfe. Die Daseinsvorsorge wie Trinkwasser etc. sollte immer in kommunaler Hand bleiben. Besonders ärgerlich für Bürgermeister Fischer ist natürlich auch die hohe Kreisumlage an den Landkreis Erding, den die Gemeinde Isen jährlich zahlen muss. So hoch wie dieses Jahr war diese noch nie, es werden voraussichtlich über 2,7 Mio. Euro werden.
Einen Pluspunkt gab es im vergangenen Jahr bei den Gewerbe-Einnahmen zu verzeichnen. Über 800.000 Euro Mehr-Einnahmen haben die aktuell 596 angemeldeten Unternehmen in Isen erwirtschaftet. Gesamt rund 2,4 Mio. Gewerbesteuer, statt den geschätzten 1,6 Mio. Euro, die erwartet wurden.
Beim Bauland geht es auch wieder voran und es wird wieder ein Einheimischen-Mmodell geben, das mit bestimmten Punkten ausgestattet sein wird. Wie genau, steht aber noch nicht fest. Das bisherige System wurde ja von der EU gekippt, da ausländische Zuzügler davon ausgenommen waren und dies nicht mehr zulässig ist.
Ein weiteres Highlight aus der Gemeinde ist aus unserer Sicht die neue Gemeinde App für Isen, die aus dem Rathaus kommt und somit künftig aus öffentlichen Bereichen berichtet. Die neue App wird von unserem Redakteur Henry Dinger journalistisch mit betreut und kann aus dem App-Stores für Android und IOS unter dem Namen ISEN App herunter geladen werden.
Insgesamt wurde im vergangen Jahr sehr viel in Isen umgesetzt, so Sigi Fischer, insgesamt können wir aber auf das Erreichte stolz sein. Sigi Fischer sieht man an, dass er immer noch voller Tatendrang ist und den Job des Ersten Bürgermeisters gerne macht. Mittlerweile wurde auch die Altersgrenze für hauptamtliche Bürgermeister auf 67 erhöht, so dass Sigi Fischer im Jahr 2020 sogar noch einmal antreten dürfte. Lassen wir uns überraschen, ob er dann auch noch Lust hat – nach unserer Prognose wird er das wohl tun 😉 (kh)