Isen, 28. Februar 2025 – Am steilen Kapellenweg zwischen Josefsberg- und Ranischbergstraße findet sich, gut eingewachsen hinter der Josefskapelle, die Lourdesgrotte. Das Kleinod gehört zu den Isener Wahrzeichen. Das Ensemble, das aus einer Fels-Szenerie mit lebensgroßen Figuren und zwei Bethäusern besteht, schlummert allerdings etwas im Verborgenen, so mancher Neu-Isener ist überrascht, die Grotte zufällig oder nach einem Hinweis durch Alteingesessene zu entdecken. Gestaltet wurde sie vom Isener Bildhauer und Künstler Max Heilmeier. Dessen kreatives Werk ist unter anderem durch seine Mitarbeit am Münchner Friedensengel weltweit sichtbar. In der Marktgemeinde sind unter anderem der Marktbrunnen und die Eirene auf dem alten Rathaus präsent.
Die Lourdesgrotte ist derzeit eher ein Geheimtipp. Hinzu kommt, dass der Zahn der Zeit vor allem an den Bethäusern deutlich genagt hat. „Dringend nötig ist eine Sanierung der Häuser und danach der Felsszenerie“, sagt Gerhard Gaigl, Verwaltungsleiter vom Pfarrverband Isen. Bereits seit einigen Jahren gibt es dafür eine Arbeitsgruppe unter Federführung der Pfarrei Isen. Vor nicht allzu langer Zeit wurden die Expertisen von Architekten, Statikern und Bodengutachtern eingeholt und ein Konzept für die Sanierung entwickelt. Die Vertreter des Landesdenkmalamtes seien begeistert gewesen, ist von Gaigl zu erfahren.
Dass Isen seinen großen Sohn mehr würdigen sollte, findet auch Maria Grasser. „Sein Name ist in München und Südtirol bekannt. In Isen ist er geboren, da können wir richtig stolz sein. Damit könnte man gern kräftiger werben. “, so die Isenerin und Bezirksrätin der Freien Wähler (FW).
Doch sein Werk zu erhalten, ist schwierig, denn weder Kommune noch Pfarrei haben das Geld dafür. „Die Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen war bislang die Achillesferse des Vorhabens“, sagt Gerhard Gaigl, der mit einem Gesamtvolumen von 130.000 Euro rechnet. Geld, das Pfarrei aus Eigenmitteln und eingegangenen Spenden bis dato nicht stemmen konnte. Dass es nun einen Lichtblick gibt und das Projekt in diesem Jahr wirklich angegangen werden kann, ist einer Initiative der Landtagsfraktion der Freien Wähler zu verdanken. Denn die hat sich dafür stark gemacht, dass das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege die Sanierung der Grotte mit beachtlichen 45.000 Euro fördert.
Benno Zierer, FW-Landtagsabgeordneter für Erding und Freising, übergab einen symbolischen Scheck mit der Summe persönlich an die Vertreter der Pfarrei. „Hier steht ein schützenswertes Denkmal. Es ist ein Ort zum Meditieren, zum Runterkommen und zum Kraftsammeln für Jung und Alt“, meinte Zierer. Die Finanzspritze sei auch eine Wertschätzung an Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit, die bislang den Erhalt des Ensembles ermöglicht habe. „Wenn es wieder hergerichtet ist, wird es auch wieder mehr geschätzt“, meint Zierer.
Auch Pfarrer Josef Kriechbaumer freut sich, dass nun etwas vorangehen kann. Er möchte die Lourdesgrotte gern wieder mehr nutzen, etwa für die Maiandacht. Zierer sieht in der Initiative seiner Fraktion auch eine Chance, mehr Menschen zu bewegen, das Vorhaben mit Spenden oder ehrenamtlichen Einsatz zu unterstützen. (hd)
Zum Bild
Mit einem symbolischen Scheck überbrachte MdL Benno Zierer (FW) die Zusage für die Förderung an die Pfarrei Isen. Bei der Übergabe dabei waren (v.l.) FW-Bezirksrätin Maria Grasser, Benno Zierer, Pfarrer Josef Kriechbaumer, Kirchenpfleger Martin Griesbeck und Verwaltungsleiter Gerhard Gaigl.
