Marktreiben, Lagerleben und viel Action sorgen für beste Stimmung beim Mittelalterfest in Isen
Isen, 6. Juli 2025 – Am 28. September 1322 standen sich in der Schlacht bei Mühldorf König Ludwig der Bayern und König Friedrich von Österreich mit ihren Truppen gegenüber. Die Wittelsbacher und die Habsburger trugen auf dem Schlachtfeld im Isental den Kampf um die Kaiserkrone aus. Die Bayern gewannen. So weit, so kurz. Dass sich am 5. Juli 2025 die Bayern und die Österreicher erneut mit erhobenen Schwertern und Schilden an der Isen grimmig ins Auge blickten, ist den „Zwoarazwanzgern“ zu verdanken, einem Mittelalterverein aus Ampfing. Der hat es sich im Sinne des Wortes auf die Fahne gestickt, die Kultur des Mittelalters in verschieden Sparten aufrecht zu erhalten. In Isen spielte das Ensemble im Rahmen des Mittelalter-Spektakels „Zeitreise“ am vergangenen Wochenende in zeitgenössischen Gewändern unter großem Applaus einzelne Szenen der Schlacht nach. Die gilt übrigens der letzte Ritterschlacht ohne den Einsatz von Feuerwaffen.
Der Auftritt der martialischen Mittelalter-Truppe war einer der Höhepunkte des dreitägigen Festes, das im und um den Isener Meindlpark bereits zum dritten Mal stattfand. Neben dem Spaß verfolgen die Organisatoren des Isener Vereins „Kulturschock“ vor allem einen karitativen Gedanken. „Der Gewinn wird für einen guten Zweck im Ort gespendet“, sagt Vorsitzender Florian Thomann. In den vergangenen Jahren konnten sich die Isener Kindergärten, die Bücherei und das Jugendzentrum über Zuwendungen freuen. Heuer soll das Geld an den Verein „Tatendrang“ gehen, der von Isen aus neben Menschen in der Region auch internationale Hilfsprojekte unterstützt.
Im Meidlpark hatten insgesamt zehn Lagergruppen, die meisten aus Bayern, ihre Zelte aufgeschlagen. Die Besucher konnten den Mittelalter-Fans bei Alltags-Handlungen zuschauen und natürlich neugierig sein. Am Markt selbst wurde Dekoratives ebenso feilgeboten wie Praktisches, Kleidung, Schmuck, Metall- und Lederwaren, Spielsachen, Esoterisches und Düfte. „Wir hatten in diesem Jahr die Fläche ein wenig vergrößert“, beschreibt Thomann. Insgesamt 32 Waren- und Dienstleistungsstände wie ein Messerschleifer und eine Wahrsagerin waren auf dem Areal zu finden, hinzu kamen eine Handvoll Stände mit Süßem, Herzhaftem und den Mittelalter-Klassiker unter den Getränken wie Met und Met-Bier. Im Rahmenprogramm fand sich viel zum Erleben und Mitmachen für Kinder – eine Märchenerzählerin ebenso wie Gaukler und Barden. „In diesem Jahr konnten wir ConFilius für uns gewinnen“, erklärt der Vereinschef. Das Duo aus Meißen begeisterte die Zuschauer nicht nur seine Musik, sondern auch durch höchst professionelle Jonglagen. Musikalisches Highlight waren die Auftritte der „Feuervögel“, die mit ihrem Stilmix aus Folk, Mittelalter-Rock und Dudelsack-Klängen bereits zum dritten Mal dabei waren. Die Band aus dem Chiemgau, die am Samstagsabend lautstark zu mehreren Zugaben aufgefordert wurde, trägt die Grund-Idee des Spendensammelns der Zeitreise mit und will auch in diesem Jahr 1000 Euro in den Topf werfen. Nachdem im vergangenen Jahr ein von Deutschland verlorenes Fußball-EM-Spiel und Wetterkapriolen für die Veranstalter ein Schlag ins Kontor war, zieht Florian Thomann heuer eine positive Bilanz: „Uns freut, dass die Veranstaltung immer besser angenommen wird“.
(hd)





























































