Isen, 24. Juli 2018 – Mit einer kleinen Feierstunde wurde heute Abend die Isen-Brücke in Burgrain offiziell wieder für den Verkehr freigeben. Bürgermeister Siegfried Fischer dankte in seiner kurzen Ansprache vor allem den am Bau Beteiligten, darunter dem Ingenieurbüro Schelzke und der Firma Max Streicher. Der Ortschef richtet aber auch Dankesworte in die Anlieger, die die Bauarbeiten sehr geduldig ertragen hätten. “Es wäre wünschenswert, wenn es überall so gut wäre“. In seiner Amtszeit wären immerhin vier Brückenbauten entstanden, so Fischer, „auch wenn es immer so schön heißt `Über sieben Brücken muss du gehen´. Aber diese vierte hätte ihn am wenigsten beansprucht. „Mögen hier auch weiterhin alle Brückenheiligen wohlwollend zur Seite stehen“, so der Bürgermeister augenzwinkernd.

Ralf Schelzke vom gleichnamigen Ingenieurbüro hatte eine kurzweilige Rede vorbereitet, in die auch ein selbst gereimtes Gedicht eingebaut war: „Die Bruck´ war alt und arg abscheulich, sie hatte ihren Dienst getan. Was nun hier steht, ist höchst erfreulich, denn jetzt darf man auch drüber fahr`n!“ Am Anschluss erläuterte der Ingenieur noch die Stichworte seines putzigen Reims: Im Brückenbuch würde es keine Angabe über das Alter geben, aber ein betagter Anwohner hätte erzählt, dass sie nach dem Ersten Weltkrieg von den Franzosen gebaut worden sei, sie war also etwa 100 Jahre alt. „Aus Anlass ihres Geburtstags haben wir sie nun also abgebrochen“, scherzt Schelzke. Dann erzählt der Fachmann von fehlendem Armierungsstahl in Fundamenten und Widerlagern, von bröselndem Beton, rostenden Geländern … – „nach heutigen Anforderungen hätte sie gar nicht stehenbleiben dürfen“. Die Brücke war zu schwach und zu schmal geworden, moderne Lieferfahrzeuge passten kaum noch durch.

Die neue Brücke ist fünf Meter breit und zehn Meter lang, die Geländer sind 4,50 Meter auseinander. 70 Kubikmeter Beton und 15 Tonnen Bewehrungsstahl wurden verbaut. Und damit das Bauwerk auch fest verankert ist, wurden 16 Pfähle als Gründung teils 15 Meter tief in den Boden gerammt. „Jetzt darf man ohne Tonnagebeschränkung drüber fahren!“ Schelzke richtet sein Lob vor allem an die bauausführende Firma Max Streicher, die von April bis Juli 2018 ein Teil nach dem anderen hochgezogen hätten. Sein Dank galt aber auch Isens Bauhof-Chef Franz Franzler, der offene Fragen sehr schnell geklärt hätte.

Die seit drei Jahren existierende Umfahrung wurde nun zurückgebaut und der Bachlauf renaturiert. Die Kosten von allem zusammengenommen 324.000 Euro seien zwar nicht billig, so Schelzke, „aber ein Preis-Leistungsverhältnis, das absolut gerechtfertigt ist“. Henry Dinger

Bei der Brücken-Einweihung im Isenweg in Burgrain (v.l.). Ralf Schelzke vom Ingenieurbüro Schelzke, Werner Christofori, Geschäftsleiter Isen, Eva Pfennig, 2. Bürgermeisterin Isen, Siegfried Fischer, 1. Bürgermeister Isen und Reinhard Kraus von der Baufirma Max Streicher. Foto © Henry Dinger

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