Adventszauber in Pemmering
Wahrlich zauberhaft verlief das vergangene Wochenende für die Pfarrei Pemmering. Unterstützt durch die „Freischützen“ Pemmering verzauberten Sie den Kirchplatz in einen Ort mit adventlicher Stimmung und Laune. Inmitten eines Kreises von weihnachtlich dekorierten Ständen, brannte ein Adventsfeuer, das kalte Hände, Füße und Herzen erwärmte. Und auch die Wetterengel taten ihren Teil dazu, dass trotz der schlechten Wetterprognosen, die zwei Tage fast trocken verliefen.
Doch trocken mussten die Besucher nicht nach Hause gehen. Mit Glühwein, Punsch sowie Kaffee konnte man sich aufwärmen und dazu allerlei Leckereien essen. Besonders den frisch herausgebackenen Apfelküchaln, deren Duft ständig über dem Platz schwebte, konnte man nicht wiederstehen. Und so manches Mal kamen die fleißigen Backengel kaum nach mit der Produktion. Mit Zimt und Zucker verfeinert entzückten sie damit die Besucher.
Eine Vielzahl von Besuchern kam schon am Samstagnachmittag, um das vielfältige Angebot zu begutachten und zu kaufen. Weihnachtskränze und Gestecke, sowie Weihnachtskerzen, Sterne, Hirsche und Laternen aus Holz und Eisen wurden wunderschön dekoriert angeboten. Weihnachtsleckereien wie Plätzchen, Lebkuchen, Stollen und Kuchen, Weihnachtsliköre und Weihnachtsmarmeladen ließen den Besuchern das Wasser im Munde zusammenlaufen. Und wie man am späten Abend am Samstag sehen konnte, konnten die Besucher nicht wiederstehen und kauften kräftig ein.
Zum vierten Mal jährte sich der Adventszauber in Pemmering in diesem Jahr schon in diesem größeren und geselligen Rahmen, der sich durch das liebevoll hergestellte Angebot sowie die kulinarischen Schmankerl immer mehr herumspricht und inzwischen nicht nur Besucher aus dem Dorf, sondern auch aus der näheren Umgebung anzieht.
Seinen Anfang fand er Anfang der 80er Jahre als Adventsbasar der Pfarrei mit dem Verkauf von Adventskränzen. Er wurde organisiert und initiiert vom Pfarrgemeinderat Pemmering. Damals war antreibende Kraft Ottilie Pointner, vom Wirt´s Pemmering.
Georg Gantner stellte seither seine Garage im alten Pfarrhof, direkt neben der Pfarrkirche in Pemmering, zur Verfügung.
Vor 4 Jahren kam dann die Idee auf, den Adventsmarkt in Pemmering neu zu organisieren. Marlene Geyer gab den Anstoß dazu und nahm die Organisation in die Hand. Ausschlaggebend war die immer größer werdende Nachfrage, sowie die Tatsache, dass die Besucher nicht nur schnell ihren Adventsschmuck einkaufen wollten, sondern auch gemütlich bei Glühwein und feinen Schmankerln mit der Nachbarschaft zu plaudern und zu lachen.
Zur Unterstützung holte man sich die „Freischützen“ Pemmering ins Boot. Schon im September traf sich das Organisationsteam zur Besprechung und zur Ausarbeitung neuer Ideen. Eifrig wurde beratschlagt und besprochen, was man alles bewerkstelligen könnte. Schnell wurde beschlossen, auf dem Kirchenplatz, noch zusätzlich zu der Garage von Georg Gantner, ein paar Hütten aufzustellen, und so mit Tannenzweigen, Lichterketten und Christbäumen eine wunderschöne Atmosphäre weihnachtlich und gemütlich zu gestalten.
Der Reinerlös wird seither traditionell für einen gemeinnützigen Zweck in der Region gespendet. Dieses Jahr geht der Erlös an das ambulante Palliativ-Team Erding, sowie an eine Familie im Gemeindebereich Isen, die vom Schicksal hart getroffen wurde.
In den letzten Jahren schon konnte u. a. die Elterninitiative im Haunerschen Kinderspital München e.V., der Hospizverein Erding, die Weihnachtsaktion „Licht in die Herzen“ vom Erdinger/Dorfener Anzeiger und der Förderverein der Schule Isen unterstützt werden.
Die Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder, deren Vorsitzender Alois Fruth, ebenfalls in Pemmering wohnt, ist seitdem auch immer mit einem eigenen Stand mit Glücksrad vertreten, das den Markt –vor allem bei den jüngeren Besuchern- unheimlich bereichert.
Das Konzept dieses Vorhabens ging voll auf und wurde ein „Dorfgemeinschaftswerk“ wie es nur im Buche steht. Waren die vielen Jahre vorher schon viele fleißige Hände mit dabei, so meldeten sich zu dem größeren Vorhaben zwischenzeitlich an die 50 freiwillige Helfer zum Kränze binden, basteln, backen und zur aktiven Mithilfe am Adventszauber selber. Generations- und vereinsübergreifend fanden sich die Mitwirkenden zusammen, was allein schon den Adventszauber durch diesen schönen Zusammenhalt zum Erfolg machte und einem Weihnachtszauber gleichkam. Das Schöne daran ist auch, dass sich Jung und Alt gegenseitig wunderbar ergänzen und jeder nach seinen Fähigkeiten mithilft.
So stellt man sich eine Engelswerkstatt vor und der liebe Gott wird mit einem zufriedenen und amüsierten Lächeln herunter geschaut haben, als er den fleißigen Dorfengeln aus Pemmering, Mittbach und Burgrain zugesehen hat beim Basteln, backen, schnattern, singen und feiern. Was natürlich am Samstag, bis spät abends –und auch während der ganzen Vorbereitung-, nicht zu kurz gekommen ist.
Hoch her ging es auch schon Monate vorher, in der „Pemmeringer Weihnachtswerkstatt“ beim Hobmaier Hartl. Voller Eifer und Freude macht er sich jedes Jahr schon lange vorher Gedanken, was er in seiner Weihnachtswerkstatt schreinern könnte. Alles was aus Holz zu erwerben war, stammt aus seiner begabten Hand. Mit Hingabe und Leidenschaft machte er sich ans Werk und ließ seiner Kreativität freien Lauf. Kerzenständer, Holzsterne, Schneemänner, Schlitten und vieles, vieles mehr fand man an den verschiedenen Ständen zu kaufen.
In der Zwischenzeit wird bei Rosi Bardtfeld ein stilles Kämmerchen zur „Tannenzweigstube“ umfunktioniert, in der sich fast rund um die Uhr viele fleißige Helferinnen treffen, die Grünzeug „anschleppen“, schneiden und zu den wunderbar duftenden Kränzen binden, die dann noch von vielen begabten Händen verziert und geschmückt werden, bevor sie zum Verkauf angeboten werden.
Ganz nebenbei werden dann noch in den Küchen rund um Pemmering die leckersten Plätzchen, Stollen, Weihnachtsliköre und –marmeladen hergestellt, um nur einen kleinen Teil der verzückenden Süßwaren zu nennen. Und am Sonntagvormittag gab es neben den leckersten Kuchen auch noch einen ganzen Korb voll frisch gebackener lauwarmer Schuxen.
Wenn man sich dann durch all die Süßen Herrlichkeiten gegessen hat, konnte man noch bei den Männern vom Grill seinen Gelüsten auf etwas Deftiges, wie Grillwürstl oder Schupfnudeln mit Kraut, nachgeben.
Was braucht ein zufriedenes Herz mehr, wenn es einen Weihnachtsmarkt besucht, um diese Stimmung für den Moment zu erleben und zufrieden wieder nach Hause in die warme Stube zu gehen, mit dem erfüllenden Gedanken, durch den Besuch auch noch einen kleinen Beitrag für andere geleistet zu haben, denen es gerade nicht so gut geht wie einem selbst.
Christina Schweiger / kh














