Hier gibts die Bilder vom Kirchenzug

Isen, 27. Juni 2023 – Mit einem Festgottesdienst am Marktbrunnen und großem, zweiteiligen Kirchenzug feierte die Katholische Frauengemeinschaft Isen am Volksfestsonntag ihr 100-jähriges Bestehen. Pfarrer Josef Kriechbaumer, der den Gottesdienst am Marktbrunnen zelebrierte, ging seiner Predigt auf die Bedeutung des Vereins ein, bei dem sich viele Frauen zusammengetan haben, um vieles gemeinsam zu machen und anderen zu helfen. Bereits in seinem Grußwort der liebevoll gestalteten Festschrift, die unter Federführung von Marianne Bauer mit viel Engagement entstand, betonte der Pfarrer, dass die Hilfsbereitschaft der Gemeinschaft im Ort spürbar sei, auch beim Verkauf von Kaffee und Kuchen bei verschiedenen Festen. Die Fürbitten wurden von Marianne Brucker und Barbara Obermaier vorgetragen.

Bürgermeisterin Irmgard Hibler dankte dafür, dass sich die Frauengemeinschaft für den Volksfestsonntag als Festtag entschieden habe, so könne man gemeinsam feiern. „Vereinsjubiläen sind etwas Schönes für den Markt Isen und keine Seltenheit“, so Hibler. Sie zeigen, dass es „nicht nur viele Vereine auf dem Papier gibt, sondern dass diese aktiv sind, vielfältig ausgerichtet. Besonders die älteren Vereine bewahren und leben Traditionen. Die Gemeinschaften, in denen nur Frauen oder Männer zusammenkommen, gäbe es nur noch wenige.

Da sich die Gesellschaft und die Situation der Frauen gewandelt habe, seien auch die großen Themen und Aktionen der einstigen Jungfrauen- oder Müttervereine anders geworden. Doch der Grundtenor sei geblieben – die Bildung und das gemeinsame Wirken von Frauen. „Es geht darum, die Frauen zu einem geselligen Beisammensein zusammenzubringen, Gutes zu tun für die Menschen und Organisationen, die Unterstützung brauchen, dem Glauben Raum und Zeit zu geben und gemeinsam aktiv zu werden. Das Engagement der Katholischen Frauengemeinschaft Isen bereichere das Leben. Vor allem im Kirchenjahr, aber auch bei den Kreuz- und Nikolausmärkten.

Uschi Gröppmair, stellvertretende Diözesanvorsitzende der KFD und diözesane Ansprechpartnerin für das Dekanat Dorfen, dankte für das Engagement der Isener Frauen. „Ihr könnt stolz sein, in Isen eine KFD zu haben, die ursprünglich aus einer Gebetsgemeinschaft über den Mütterverein zu einem modernen, zeitgemäßen Frauenverband gewachsen ist“. Sie wünsche der KFD Isen, dass es ihr auch in Zukunft gelingt, ihren Weg selbstbestimmt weiterzugehen und Spuren zu hinterlassen“.

Brigitte Hundschell, die dem hundertjährigen Verein seit zehn Jahren vorsteht, gab einen Abriss über die Geschichte. Gegründet wurde die Gemeinschaft in den „Goldenen Zwanzigern“ des vorigen Jahrhunderts, da durften Frauen in Bayern bereits seit vier Jahren wählen. „Was für eine Errungenschaft“, so Hundschell. Die Frauengemeinschaften haben sich als wichtige erwiesen, um die heutige Rolle der Frauen als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft zu erreichen, „Ob wir das wirklich sind, bleibt allerdings zu hinterfragen“, so Hundschell.

Gemeinschaft mache stark, und so ließen sich auch politisch schwierige Zeiten einfacher zu überstehen. Nach dem Krieg war es Pfarrer Johannes Neubauer, der 1967 dafür sorgte, dass die Katholische Frauengemeinschaft Isen wieder ein aktives Vereinsleben entwickelt. Die Geselligkeit wurde wieder durch Treffen und Ausflüge gepflegt. 1980 waren bei der Weihnachtsfeier 106 Frauen anwesend, 1990 war die Zahl bereits auf 179 Mitglieder gewachsen. Im Jahr 2000 wurde eine neue Fahne angeschafft, die für lebendige Menschen steht, die sich einer gemeinsamen Sache verschrieben haben.

In Zukunft wolle man sich stets offen für Neues zeigen, aber die gemeinsame Sache und die Wurzeln nicht vergessen. „Ich hoffe, dass wir kurzfristige Trends als solche erkennen, damit wir nicht zum Fähnchen im Wind werden“, so Hundschell. Sie schloss mit einem Zitat von Friedrich Schiller, „wer nicht mit der Zeit geht, wird mit der Zeit gehen. Ich verspreche Ihnen, dass wir bleiben“.

Den feierlichen Abschluss bildeten zwei Kirchenzüge in Richtung Festzeit. Sie setzten sich aus den Mitgliedern von über 30 Vereinen aus der Marktgemeinde und der weiteren Umgebung zusammen, darunter viele Frauengemeinschaften. Auch Mitglieder des Gemeinderates zeigten Präsenz. Angeführt wurden die Züge von der Blaskapelle Isen und der Musikkapelle Schwindegg.

(hd)

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