Isen, 9. September 2024 – „Die Einweihung eines Feuerwehrhauses ist ein historisches Ereignis, das man nicht jedes Jahr hat“. Diese Worte in der kurzen Ansprache von Kreisbrandrat Florian Pleiner fassten zusammen, warum am Samstag eine große Gästeschar zur feierlichen Eröffnung des neuen Gerätehauses Mittbach gekommen war. Isens Bürgermeisterin Irmgard Hibler begrüßte nicht nur die zahlreichen Mitglieder der Feuerwehr Mittbach, sondern auch Vertreter der Ortsfeuerwehren Isen, Schnaupping und Westach. Und nachdem Mittbach im Einsatz-Eck der drei Landkreise Erding, Mühldorf und Ebersberg sitzt, kamen auch Führungskräfte der Feuerwehren Hohenlinden und Maitenbeth zum Gratulieren.
Die Bürgermeisterin erinnerte an die Anfänge des Hauses und dankte vor allem dem früheren Kommandanten Josef Perzl, der nach dem Standort gesucht hatte und dem es dann gelang, den damaligen Bürgermeister Siegried Fischer, den Gemeinderat und die früheren Grundstückeigner an einen Tisch zu bekommen. Letztere begrüßte Hibler besonders herzlich und überreichte Blumen an Resi Kuhn, die mit ihrem vor fünf Jahren verstorbenen Mann Wolfgang das Projekt mit auf den Weg gebracht hatte.
Ihren Dank richtete die Ortchefin neben Planern, ausführenden Firmen, Landratsamt und den Mitarbeitern der eigenen Verwaltung auch an die Führung und die Mannschaft der Feuerwehr Mittbach, die sich beim Bau aktiv eingebracht haben. Sie schätze diese Mitarbeit sehr, denn die Finanzierung der kommunalen Pflichtaufgabe Feuerwehrwesen würde immer mehr zu Herausforderung. „Die Zuschüsse, die es für ein Haus oder ein Fahrzeug gibt, würde man beim Essen als `Magentratzerl´ bezeichnen“, so Hibler. Sie bedauere, dass einige Anschaffungen abgelehnt werden mussten, dennoch sei man zu einem sehr guten Ergebnis für den Markt Isen und seine Bürger gekommen.
Dass auf der Baustelle gravierende Hürden zu meistern waren, ging aus den Worten von Architekt Christian Appel hervor. Durch die Insolvenz einer Firma wurde die Planung über den Haufen geworfen, dank des spontanen Einsatzes eines Betriebs aus dem Ort und der Mitarbeit der Feuerwehr konnte diese Hürde gemeistert werden. „Der Weg war lang und holprig“, meinte auch Kommandant Christian Männer, „dafür hat er sich gelohnt“. Männer erinnerte nicht nur an einige Schwierigkeiten in der Bauzeit, sondern auch daran, dass das Haus an Stammtischen als „größenwahnsinnig“ bezeichnet wurde. Der Kommandant lobte vor allem seine Mannschaft, die fast 1.500 Stunden freiwillig geleistet habe, „und nicht nur, wenn Not am Mann war“.
Landrat Martin Bayerstorfer dankte die Marktverwaltung für die Finanzierung, „auch wenn der Zuschuss nicht sehr hoch war“. Es sei ein stattliches, zukunftsfähiges Haus entstanden. Der Landrat hob auch die Bedeutung der Feuerwehr für die Jugend und für die Geselligkeit hervor und überreichte aus diesem Grund ein Riesen-Weißbierglas mit Landkreislogo. Einen wichtigen Part übernahmen die Pfarrer Josef Kriechbaumer und Tobias Prinzhorn. Letzterer segnete nicht nur das Haus, sondern auch ein Kreuz, das Kommandant Andreas Niederlechner vom Patenverein Hohenlinden überreichte.
Einen symbolischen Hausschlüssel aus Brotteig gab es aus den Händen von Bürgermeisterin Irmgard Hibler. Die Ortschefin bedankte sich auch bei der Blaskapelle Isen für die Begleitung des Festaktes. „Schee, so a eigenes Haus, oder?“ meinte sie augenzwinkernd in Richtung der Musiker. Sie haben gerade erst den Standort für ihr geplantes Probenheim gefunden. (hd)